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FUNKAMATEUR 3/2022 | 18-02-2022 |
Aktuelle Ausgabe: FUNKAMATEUR 3/2022
Offizieller Verkaufsstart: 23.2.2022
unter anderem mit folgenden Beiträgen:
Editorial FUNKAMATEUR 3/2022
Schätze für die QSL-Sammlung
QSL-Karten gelten selbst im Zeitalter von LoTW, DCL und Club Log bei vielen Funkamateuren immer noch als Visitenkarte, die man nach einer Funkverbindung gerne an den Funkpartner schickt bzw. von diesem erhält – auch wenn es mittlerweile möglich ist, viele Diplome online zu beantragen und dabei auf die genannten Log-Datenbanken zu verweisen.
Ich bin selbst ein notorischer Papiersammler. Teils dienen mir die Karten als Bestätigung, um ein Diplom zu erwerben. Zudem ist es einfach schön, wenn man sich beim Durchblättern der in Kartons sortierten Karten auch nach Jahren noch an den einen oder anderen Funkkontakt erinnern kann. Genauso umgekehrt: Trifft man einen Gesprächspartner auf dem Band wieder, hat man vielleicht mit einem Griff dessen Karte zur Hand.
Dabei habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, die eigene Karte zeitnah nach dem QSO über das Büro zu versenden, ohne auf das Eintreffen einer QSL zu warten. Die Zahl erhaltener Karten schwankt über die Jahre hinweg, bleibt aber bei etwa der Hälfte gegenüber den verschickten. Das ist nachvollziehbar, da nicht alle Funkamateure im jeweiligen nationalen Verband organisiert sind und lediglich der DARC e.V. sowie einige andere europäische Vereine QSL-Karten von Nichtmitgliedern mit einem entsprechenden Vermerk zurücksenden. Ich halte es für durchaus sinnvoll, eine nicht zustellbare Karte dann besser zu entsorgen, als diese nochmals um die halbe Welt zurück zum Absender zu schicken.
In der Regel sehe ich zum Jahresende einmal nach, für welche Funkverbindungen früherer Jahre noch QSL-Karten ausstehen und welche davon ich unbedingt haben möchte. Deren Zahl ist meist überschaubar. Ein Blick in die seit einigen Jahren auch online auf qslroutes.funkamateur.de verfügbaren QSL-Routen bringt in der Regel schnell Klarheit, ob der Operator selbst den Versand abwickelt oder er einen Manager überzeugen konnte, diese Arbeit für ihn zu übernehmen.
Auf QRZ.com und HamCall.net gelangt man dann schnell zu Informationen, wie der Postversand erfolgen sollte. Das ist von Land zu Land unterschiedlich und Änderungen unterworfen. Da die immer noch im Online-Shop der Post erhältlichen Internationalen Antwortgutscheine, IRC, nicht mehr in allen Ländern akzeptiert werden, bleibt meist nur der Weg über eine kleine "Beilage". Diese kann unterschiedlich hoch ausfallen. Der an sich selbst adressierte Rückumschlag, SAE, gehört selbstredend neben der eigenen QSL-Karte mit in den ausreichend frankierten Brief, der dann den Postweg antritt.
Meist halte ich einige Wochen später die von mir begehrten Karten in den Händen. Der logistische und finanzielle Aufwand ist vergleichsweise gering, die erhaltenen QSL-Schätze wiegen diesen für mich bei weitem auf. Wenn ich die QSL-Karte eines Funkpartners für meine Sammlung benötige, kann ich ruhig einen kleinen Beitrag entrichten und mich damit an den in vielen Ländern gestiegenen Kosten beteiligen. Und jeder, der sich über das angebliche "Bezahlenlassen" der Karten beklagt, sollte bedenken, dass es nicht überall so einfach wie bei uns möglich ist, QSL-Karten via Büro zu versenden oder von dort zu erhalten, weil ein solches dort schlichtweg fehlt.
Ingo Meyer, DK3RED
Quelle: Funkamateur