| 17-07-2018 Irina Stieber: Im pile up konnte ich mich so richtig „ausfunken“DL8DYL im Gespräch beim Medienteam „Mit 100 Watt ein pile up nach Nordamerika auf den   Low Bands – das war phänomenal. Da wurde ich wirklich gefordert und es   war ein tolles Gefühl, sich einmal so richtig ausfunken zu können“,   begeistert gibt Irina Stieber (DL8DYL) aus Dresden ihre persönlichen   Eindrücke von der WRTC wieder. Im Team mit Maddin Riederer (DL4NAC) aus   Bayreuth haben beide über 4100 QSOs erreicht. Etwa 75% davon wurden in   Telegrafie abgewickelt. Für Irina war es erstaunlich, was mit einem   Dipol in 12m Höhe erreichbar ist: „Ich freue mich sehr darüber, dass es   relativ einfach für uns war, auch außerhalb von Europa mit dieser   Sendeleistung Stationen zu erreichen.“ Irina hat sich auf die   Betriebsart Telegrafie spezialisiert. Phasenweise hat sie über 200   Verbindungen pro Stunde abgewickelt.  
 „Ich habe schneller als sonst üblich gegeben, mich jedoch auch dem   Gebetempo der Anrufer angepasst, es gab nur wenige Nachfragen“, erzählt   sie weiter. Ihr Teampartner Maddin hatte sich gestern nach dem Contest   sehr positiv über die Betriebstechnik anrufender deutscher Stationen   geäußert: „Die deutschen Stationen haben präzise und kurz ihr Rufzeichen   und den Rapport durchgegeben, es gab fast keine Nachfragen oder   Korrekturen.“ Die Hinweise zur Betriebstechnik in diesem Wettbewerb im   Vorfeld der WRTC wurden offensichtlich sehr beherzigt. Hilfreich für   viele Verbindungen waren auch die Sonderrufzeichen, die die   Bundesnetzagentur für die WRTC-Stationen zugeteilt hatte. „Mit unserem   Y89D – Rufzeichen waren wir auf den Bändern sehr begehrt. Bei dem pile   up und der damit verbundenen Konzentrationsleistung wird die Kondition   irgendwann weniger. „Nach einer anstrengenden Nacht hatten wir am   Sonntagvormittag einen kleinen „Durchhänger“, bevor es in die letzten   Stunden des Wettbewerbs ging“, berichtet Irina. Konditionsfordernd waren   neben dem Funkbetrieb auch die klimatischen Bedingungen: „Tagsüber um   die 30°C und nachts kalt wie in Alaska“, hatte jemand aus dem Helferteam   gesagt. Und mit Kälte kann sich Irina gar nicht gut anfreunden: „Ich   habe für den Fall alles dabeigehabt. Mit der „Zwiebeltechnik“ konnte ich   mich gut warmhalten, eine dicke Jacke und eine Decke waren sehr   nützlich.“ Dankbar zeigte sich Irina nicht nur für die Arbeit des   kanadischen Schiedsrichters Nick Lekic (VE3EY). „Unsere Helferinnen und   Helfer haben einen tollen Service geboten. Ob es nun um Fragen der   Versorgung mit Getränken und Speisen ging oder wir technische Hilfe vor   Beginn des Contests brauchten, es war für uns immer jemand ansprechbar   und sofort zur Stelle, um jeden Wunsch zu erfüllen“, sagt die   sympathische Dresdnerin, der die Freude darüber deutlich anzumerken ist.   Auf die Technik der Station angesprochen, zieht sie etwas die   Augenbrauen hoch. „Mit der Technik habe ich in der Komplexität einer   WRTC-Station doch etwas weniger „am Hut“ und dafür gibt’s ja auch die   Aufgabenteilung. Wird so eine Station aufgebaut ist ein IT—Techniker   ebenso notwendig wie jemand, der durch die gesamte Verkabelung bis zum   Schluss den Durchblick hat“, verrät sie uns.         Ob sie 2022 bei der   nächsten WRTC erneut antritt, lässt sie offen. „Die   Qualifikationswettbewerbe sind eine Zeit, die die Familie durchaus   belastet. Urlaubszeiträume an Contestwochenenden auszurichten, ist nicht   immer familienfreundlich“, räumt sie ein.         Unter dem Strich zieht   Irina ein sehr positives Fazit. „Eine Weltmeisterschaft ist etwas ganz   Besonderes und es ist toll, dabei zu sein. Abseits des Contests viele   alte Freunde zu treffen, neue Bekanntschaften zu machen und diese   großartige Atmosphäre zu erleben, ist DER Aspekt, weshalb sich der lange   Weg vom ersten Qualifikationswettbewerb bis zur letzten Minute des   Contests wirklich lohnt“, sagt sie und macht sich auf, um mit ihrer   Familie einen entspannten Nachmittag in Wittenberg zu erleben. Die   Familie freut’s, denn sie musste auf
        Irina manche Stunde verzichten. |